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BUND - Wachstumskritik: Unbegrenztes Wachstum zerstört begrenzte Systeme

13.04.2019

BUND - Wachstumskritik: Unbegrenztes Wachstum zerstört begrenzte Systeme


  • Das oben abgebildete Motiv gibt´s zum Selbstkostenpreis als Postkarte oder als A3-Plakat im kleinen Online Shop des BUND Regionalverbandes Südlicher Oberrhein.

    Wieviel Prozent Wachstum
    hätten Sie denn gerne? Fragen Sie einen Politiker von CDU/CSU/FDP/AfD & SPD und Sie werden vermutlich keinen finden, der nicht ein langfristiges Wachstum von mehr als 5 % anstrebt. Mindestens 3 % Wirtschaftswachstum seien dauerhaft nötig, um die Arbeitslosenzahlen niedrig zu halten. Im Rahmen der Regierungsbildung 2018 war immerwährendes starkes Wachstum ein Wunschtraum aller Parteien.

    Doch hinter solchen Aussagen,
    Wahlkampfparolen, Wirtschaftsinteressen, Wünschen und Problemlösungsansätzen stehen unhinterfragte Mythen und der alte, zerstörerische Irrglaube, unbegrenztes Wachstum im begrenzten System Erde sei dauerhaft möglich.

    Bei einem anhaltenden Wachstum
    von 3 % verdoppelt sich das Bruttonationaleinkommen alle 23 Jahre, bei 5 % sogar bereits alle 14 Jahre. Und eine Menge, die exponentiell wächst, vertausendfacht sich jeweils nach der zehnfachen Verdoppelungszeit. Dauerhaftes exponentielles Wachstum einer Wirtschaft ist nicht möglich und führt zwangsläufig zur Selbstzerstörung. Als Problemlösungsansatz kann es langfristig und global nicht dienen. Chinas Wirtschaft wuchs im Jahr 2019 „nur noch“ mit 6,5%, dem geringstem Wirtschaftswachstum seit 1990 und alle Anhänger der globalen Wachstumsreligion jammerten. Doch ein Bruttosozialprodukt das „nur“ mit 6,5% wuchert, verdoppelt sich nach 11 Jahren.

    Durch die periodischen Kriege
    im Laufe der Menschheitsgeschichte wurde das bisherige Wachstum immer wieder unterbrochen. Es wäre anzustreben, die aktuellen Probleme ohne großen (und damit vermutlich letzten) Krieg in den Griff zu bekommen.

    Chinas Wachstum & Umweltzerstörung


    China wächst „nur noch“ mit 6,5%, dem geringstem Wirtschaftswachstum seit 1990 und alle Anhänger der globalen Wachstumsreligion jammern. Doch ein Bruttosozialprodukt das „nur“ mit 6,5% wuchert, verdoppelt sich nach 11 Jahren. Und eine Menge, die exponentiell wächst, vertausendfacht sich jeweils nach der zehnfachen Verdoppelungszeit. Dauerhaftes exponentielles Wachstum einer Wirtschaft im begrenzten System Erde ist nicht möglich und führt zwangsläufig zu Klimawandel, Artensterben und Selbstzerstörung.
    Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer


    Raubbauökonomie und Ökologie
    sind immer noch unvereinbare Gegensätze, auch wenn immer wieder fälschlicherweise und vielstimmig das Gegenteil behauptet wird.

    Immer wieder werden in der öffentlichen Debatte
    andere Länder benannt, die ein stärkeres, „vorbildhaftes“ Wachstum haben. Vor dem Jahr 1990 wurde Japan als das „große Vorbild“ dargestellt. Die boomende japanische Wirtschaft wurde idealisiert und den deutschen Arbeitnehmern sagten Medien und Politik, sie sollten sich die Japaner endlich als Vorbild nehmen. Dann platzte 1990 in Japan (als Folge exponentiellen Wachstums) die Immobilienblase, die Börse ging in den Keller und von einem Tag auf den anderen war in Deutschland das „Vorbild Japan“ kein Thema mehr. Aufgearbeitet wurde dieser Medienflopp nie. Und die Staatsverschuldung mancher Länder, die uns heute als Vorbild dienen sollen, ist für die Medien wieder kein Thema.
    Gerade die krisenverursachenden Immobilienblasen in Japan und noch vor wenigen Jahren in Spanien sind die klassischen Beispiele für zerstörerischen Endphasen exponentiellen Wachstums, aber gelernt wurde aus diesen Krisen nichts.

    Die Weltwirtschaftskrise und Bankenkrise des vergangenen Jahrzehnts führte dazu, dass einige neoliberale Politiker, Journalisten und Wirtschaftsbosse kurzfristig "in Deckung" gingen. Nach kurzer Zeit waren sie wieder da...

    Unser Wirtschaftswachstum
    ist immer noch nicht ganz abgekoppelt von einem erhöhten Energie- und Rohstoffverbrauch. Das Ende des Öl- und Uranzeitalters ist absehbar und wird durch den Export unseres Verschwendungssystems nach China und Indien noch verstärkt.
    Insektensterben, Vogelsterben, globales Artensterben, Atommüllproduktion % Umweltzerstörung sind Symptome der Krankheit. Wir leben in einem System der globalisierten Gier, das nur funktioniert, wenn es unbegrenzt wächst und dabei erstaunlicherweise die Menschen immer unzufriedener macht.

    Deutlich wird dies u.a. durch die erkennbare Verknappung der fossilen Rohstoffe
    und damit langfristig beim Benzin- und Ölpreis. Das weltweit knapper werdende Öl und Peak Oil lösen beim abhängigen Patienten Mensch klassische Suchtsymptome aus. Statt Energie zu sparen und Alternativen zu fördern, rufen wachstumsgläubige Politiker nach einer intensiveren Öl-, Gas- und Kohleförderung und Fracking in Zeiten des Klimawandels.

    Wachstum & Zerstörung:
    Artensterben, Klimawandel, Atomunfälle...


    Die Ursachen für das große Artensterben und für den Klimawandel sind vielfältig und doch lassen sie sich zu einem Bild zusammen fügen. Wir leben in einer Zeit der global organisierten Gier und einer Endzeit exponentiellen wirtschaftlichen Wachstums im begrenzten System Erde und verwandeln die vielfältige Welt in eine große einheitliche Fabrik. In eine Agrar-Fabrik, eine Fabrik-Fabrik, einer Konsum-Fabrik und eine Wohn-Fabrik in der zunehmend übersättigte Menschen immer unzufriedener werden.


    Weltweit steigender Ressourcenverbrauch treibt Klimawandel und Artenverlust
    "Seit 1970 hat sich der Abbau von Rohstoffen mehr als verdreifacht. Geht es so weiter, wird sich der Ressourcenverbrauch bis 2060 auf 190 Milliarden Tonnen pro Jahr verdoppelt haben – und damit werden die Treibhausgasemissionen um 43 Prozent steigen. Denn Abbau und Verarbeitung von Materialien, Brennstoffen und Nahrungsmitteln verursachen die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen und über 90 Prozent des Verlusts an biologischer Vielfalt und Belastung der Gewässer. Mit seinem neuen Prognosebericht fordert die UN politische Maßnahmen zu einer rohstoffschonenden, ressourceneffizienten, zirkulären Wirtschaft." sagte eine UN-Studie im Jahr 2019.

    "Geplante Obsoleszenz": Habgierbedingt-gezielte Verkürzung der Produktlebensdauer
    Die "geplante Obsoleszenz", ist bisher ein blinder Fleck im Auge der Umweltbewegung. Wenn wir die habgierbedingt-gezielte Verkürzung der Produktlebensdauer von Zahnbürsten, Strumpfhosen, Computern, Bahnhöfen (Stuttgart 21), Gebäuden und anderen Dingen (Brustimplataten!) einfach so akzeptieren, wenn die Zyklen des Produzierens, Kaufens, Nutzens und Wegwerfens immer kürzer werden, dann brauchen wir uns über die absehbare Endlichkeit der Energie- und Rohstoffreserven und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit nicht zu wundern. Gute, schöne, sinnvolle, reparaturfähige Produkte möglichst lange nutzen... nur so können wir die Energie- und Rohstoffwende durchsetzen... Der Abriss der Freiburger Universitätsbibliothek nach nur 33 Jahren ist ein gutes Beispiel für die Verkürzung der Produktlebensdauer im Bauwesen.

    Die Umweltbewegung in Deutschland
    hat viel erreicht. Luft und Wasser sind tatsächlich sauberer geworden und auch sonst gab es viele Erfolge. Das bedeutet aber nicht mehr und nicht weniger, als dass die weltweiten Zerstörungsprozesse hier ein wenig langsamer ablaufen als anderswo. Immer noch gehören auch wir in Deutschland zum zumeist unzufrieden gehaltenen, kleinen „reichen“ Teil der Menschheit, der aber den Großteil der Energie und Rohstoffe verschwendet und damit hauptsächlich für die weltweite Umweltverschmutzung verantwortlich ist.

    Ein Teil des bisher „unterentwickelten“ Rests der Welt
    (insbesondere China und Indien) ist gerade gerade dabei, unser zerstörerisches Modell einer Raubbauwirtschaft nachzuahmen und zu einer ernstzunehmenden industriellen Konkurrenz zu werden. Wie in Deutschland nach dem Krieg wird auf niedrige Lohnkosten und geringe Sozial- und Umweltstandarts gesetzt. Der beginnende Autoboom in diesen Ländern wird in unseren Medien immer noch unkritisch bejubelt. Die Folgen dieses Booms für Ökologie und Weltklima sind kein Thema. In China und Indien läuft zur Zeit das "spannendste ökologische Belastungsexperiment" der Menschheitsgeschichte. Und ist es den Menschen in Asien zu verdenken, dass sie unserem schlechten Beispiel nacheifern?


    Über 260 Jahre Industrialisierung
    haben dazu geführt, dass die in vielen Millionen Jahren geschaffenen Energievorräte und die Rohstoffreserven der Welt zur Neige gehen und wir gleichzeitig u.a. mit Atommüll Gifte produziert haben, die über eine Million Jahre sicher gelagert werden müssen. Während sich bei uns in diesen 260 Jahren zumindest einige regulierende Gegenkräfte entwickelt haben (Gewerkschaften, Umweltbewegung, etc.) um die schlimmsten Folgen des krebsartigen Wachstums für die Menschen abzumildern, wuchern die Metastasen des Industriesystems in China, Indien und den so genannten „Tigerstaaten“ ungehemmt, mit enormen Folgen für die Umwelt, die Sozialsysteme und die Menschen

    Die Prognosen des Club of Rome
    über die Grenzen des Wachstums aus dem Jahr 1972 haben sich bisher nur zum Teil erfüllt. Doch zum damaligen Zeitpunkt waren die Wachstumsgesellschaften Indiens, Chinas und Südostasiens auch noch im Embrionalzustand. Jetzt, wo diese großen Märkte für ihr Wachstum immer mehr Energie und Rohstoffe verbrauchen, zeigt sich wie richtig die Thesen des Club of Rome waren.

    Die Folgen unseres Handelns
    sind weltweit nicht zu übersehen. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre nimmt zu und das Weltklima verändert sich. Insektensterben, Vogelsterben, globales Artensterben, Atommüllproduktion und Umweltzerstörung sind Symptome der Krankheit. Die so genannte friedliche Nutzung der Kernenergie gefährdet durch Unfälle, Terrorismusbedrohung und die Weiterverbreitung von Atomwaffen unsere Zukunft. Alles Wissen um Umweltfragen verhindert nicht den massiven Raubbau an den letzten Urwäldern der Erde und am beschleunigten Artensterben. Während der überentwickelte Teil der Welt mit den Folgen von übermäßigem Konsums und Wohlstandsverwarlosung zu kämpfen hat, sterben immer noch viele Menschen an fehlender Nahrung. Nach Angaben der Vereinten Nationen im Jahr 2017 ist die Zahl der Hungernden erstmals seit Jahren wieder gestiegen; um 38 Millionen auf 815 Millionen.

    Innenweltverschmutzung
    Die größer werdende Ungleichheit zwischen den Nationen und den Menschen verstärkt die Kriminalität und ergibt einen fruchtbaren Nährboden für Fundamentalismus und Terrorismus. Zur weltweiten Umweltzerstörung kommen im Zeitalter der Globalisierung ein zunehmend ungehemmter Konsumismus, eine Gefährdung der Demokratie u.a. durch die zunehmende politische Macht der Konzerne, soziale Ungerechtigkeit und Sozialabbau. Habgier und Egoismus als gefördertes und gewünschtes Lebensmodell zerstört die Gesellschaft. Die Unwirtlichkeit der Städte, Ghettobildung, vor allem aber die ungleiche Verteilung von Arbeit und Chancen führt in vielen Ländern zu sozialer Entwurzelung und Gewalt. Brennende Autos und gewalttätige Aufstände der Entwurzelten, schon lange nicht mehr nur in weit entferneten Ländern, sondern auch in Paris und Straßburg, sind deutliche Zeichen einer mit der Umweltzerstörung einhergehenden Innenweltverschmutzung. Bewachte Ghettos für verängstigte Reiche nach amerikanischem Vorbild sprechen auch nicht für eine hohe Lebensqualität im selbstgewählten Käfig. Es gibt keine Nachhaltigkeit und kein gutes Leben ohne Gerechtigkeit.

    "Der real existierende Sozialismus war immerhin so freundlich, 1989 „not with a bang, but with a whimper“ zusammenzubrechen. Es ist zu hoffen, aber keineswegs sicher, daß der Kasinokapitalismus seinen Ab- und Untergang mit ebenso viel Feingefühl und Anstand inszeniert."
    Zitat: Thomas Hoof, Manufactum Hausnachrichten, Herbst 2007


    Das Denken des größten Teils der politischen Klasse,
    der Medien und auch der Menschen beruht auf Mythen und Illusionen:

    • Unbegrenztes Wachstum sei dauerhaft möglich
    • Wir alle könnten irgendwann genau so verschwenderisch und zerstörerisch leben wie die Menschen in den USA (American Way of Live)
    • Der arme "Rest der Welt" könnte unser verschwenderisches und zerstörerisches Wohlstandsmodell übernehmen
    • ungehemmter Konsum würde glücklich und zufrieden machen


    Doch wenn unser System unbegrenzt wächst,
    wenn weiterhin weltweit Energie, Rohstoffe und gesellschaftliche Reichtümer verschwendet werden, dann stellt sich nicht die Frage, ob das System kollabieren könnte, sondern nur noch die Frage, wann dieser Crash kommt. Woher sollen Rohstoffe und Energie kommen, wenn sich der American Way of Life weltweit verbreitet? Wer soll all die Produkte kaufen, wenn unsere Produktivität sich weltweit verbreitet? Und sind die Menschen, die heute den so genannten „hohen „Lebensstandard“ haben, tatsächlich zufrieden und glücklich, oder wachsen mit zunehmendem Wohlstand nicht sogar Habgier und Unzufriedenheit?

    Wachstum, Energieverbrauch, Peak Oil und die Folgen...


    Das Wachstum im Bereich der Alternativen Energien,
    gehört zu den wenigen hoffnungsvollen Zeichen der Zeit. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Preise für atomar-fossile Energien mehr als verdoppelt, während sie sich für erneuerbare Energien halbiert haben. Windstrom ist global die am schnellsten expandierende Energienutzung. Und genau dieses positive Wachstum der zukunftsfähigen Energien wird von den Anhängern der atomar-fossilen Energiegewinnung auch in Deutschland massiv bekämpft.

    Wir haben Technologien und Waffen enwickelt,
    welche die Zukunft der Menschheit bedrohen. Gleichzeitig zeigen aber manche Fortschritte, nicht nur bei Sonnen- und Windenergie, dass der technische Fortschritt dem Menschen auch nützen kann. Nicht alle Rationalisierungtechnologien schaffen Probleme. Mit der heute verfügbaren Technik, mit der Produktion von reparaturfähigen, langlebigen Produkten könnten wir, größtenteils befreit von stupiden Tätigkeiten, ein „gutes“ Leben führen. „Gut leben statt viel haben“ muss der heutigen „Ich kaufe, also bin ich“- Ideologie entgegengesetzt werden. Das bedeutet weniger bezahlte Erwerbsarbeit und die gerechtere Verteilung des durch die Rationalisierung zurückgehenden Arbeitspensums auf mehr Menschen. Weniger Arbeit und gleichzeitig mehr Lohn und Konsum wird es dann aber nicht geben. Das aktuelle Motto auch der politischen Linken: „Leute, kauft mehr kurzlebigen Scheiß, um die Wirtschaft anzukurbeln“ ist kurzsichtig und zerstörerisch.

    Es kann auch nicht angehen hohe Löhne beziehen zu wollen und gleichzeitig am liebsten billige Produkte zu kaufen, die unter Sklavenhalterbedingungen in den armen Ländern produziert wurden.

    Eine Gefährdung der Demokratie

    und eine zunehmende Einschränkung der Freiheitsrechte geht einher mit der neoliberalen Globalisierung. Mit Greenwash, Public Relations, Werbung, mit „Konsum und Spielen“ werden die Menschen unmündig gehalten. Trump, Erdogan und das "atomare Dorf" in Japan und Frankreich sind nur Beispiele für die demokratiegefährdende Verbindung von Wirtschaftsmacht, Medienmacht und Politik. Kriege um Öl werden von Werbeagenturen psychologisch vorbereitet und mit Lügen begründet. Auch in Deutschland nimmt die Zahl der Volksvertreter in den Parlamenten ab und die Zahl der Industrievertreter zu. Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern und nützlichen Diktaturen sind kein Problem, wenn die entsprechenden Diktaturen wirtschaftsfreundlich sind. Großkonzerne und neoliberale Eliten und eine zunehmende Selbstzensur, häufig industrienaher Medien gefährden die Demokratie.

    Das reichste Prozent der Weltbevölkerung
    (70 Millionen Menschen) verfügt über so viel Vermögen wie der ganze Rest (sieben Milliarden Menschen) zusammen. 62 Menschen verfügen über ebenso viel Vermögen wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung – also 3,5 Milliarden Menschen. Die Gier der Oligarchen in Ost und West, Großkonzerne, die im Gegensatz zu unserem Mittelstand bei uns fast keine und in armen Ländern gar keine Steuern zahlen und die dadurch verursachte Armut vieler Menschen sind zentrale, globale Kriegs- und Fluchtursachen.

    Nur wenn es uns gelingt
    mit einem wesentlich verringerten Input von Energie, Rohstoffen und Arbeitszeit ein gutes Leben zu führen, könnten auch die Länder des Südens an den Reichtümern der Welt gleichberechtigt teilhaben. Ohne einen gleichberechtigten Zugang aller Menschen zu den Ressourcen der Welt, ohne Abrüstung, Demokratie und Menschenrechte gibt es keine nachhaltige Zukunft.


    Die schwierigste Zukunftsaufgabe der Umweltbewegung
    wird es sein, aufzuzeigen, dass unbegrenztes Wachstum begrenzte Systeme zerstört. "Gut leben statt viel haben" ist die Zukunftsdevise. Es gilt, eine tatsächlich nachhaltige Entwicklung einzuleiten und Wege für ein gutes, nachhaltiges Leben aufzuzeigen. Die größten Einschränkungen auf diesem Weg sind die ökonomischen Widerstände und die Tatsache, dass dieser zukunftsfähige Weg Vernunft und ein massives Umdenken voraussetzt.
    Das Beispiel der Osterinsel zeigt, wie Menschen es in der Vergangenheit geschafft haben, ihren überschaubaren Lebensraum zu entwalden, die Insel zu verwüsten und die Grundlagen für ein gutes Leben zu vernichten.
    Wir müssen aus der Geschichte lernen und die sich beschleunigenden, weltweiten Zerstörungsprozesse beenden.
    Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer




    Quelle: Radio France International
    Beitrag vom 03.06.2009

    "Décroissance"

    Verzicht und Lebensfreude


    Christine Siebert

    Politiker und Unternehmen aller Welt setzen alles aufs Wirtschaftswachstum. Die französischen Wachstumsverweigerer wollen jedoch das genaue Gegenteil: "Décroissance", Schrumpfung von allem was Stress produziert und die Umwelt kaputt macht. Für die Décroissance machen sich immer mehr französische Intellektuelle, Künstler, aber auch einfache Leute stark - doch die Mainstream-Medien berichten kaum über diese Bewegung. Dafür umso mehr die unabhängigen Zeitungen. Eine Gruppe von Lyoner Werbe-Gegnern, "Les casseurs de pub" [1], gibt das auflagenstärkste Blatt von ihnen heraus. Die Zeitschrift "La décroissance, le journal de la joie de vivre" [2] erscheint jeden Monat mit einer Auflage von über 40 000 Exemplaren.

    Redaktionssitzung am runden Esstisch mit wild gemusterter Wachstuchdecke. Das Redaktionsteam von "La décroissance, le journal de la joie de vivre" braucht für seine Lebensfreude keine Designermöbel. Für Sophie Divry, Ende Zwanzig, zählt vor allem die finanzielle und somit inhaltliche Unabhängigkeit der Zeitschrift:

    "Als ich die 'casseurs de pub', die Reklamezerstörer, also die Gründer der Zeitschrift, kennen gelernt habe, da habe ich mir gesagt: es ist also möglich, eine Zeitung ohne Werbung und ohne People-News zu machen... und davon zu leben. Wo man mir doch in der Journalistenschule immer beigebracht hat, ein kleiner diensteifriger Presse-Soldat zu sein, der auf nichts Einfluss hat, und der so gut wie möglich die ihm gestellten Aufgaben erfüllt. Aber inzwischen weiß ich: es ist möglich eine alternative Zeitschrift herauszubringen. Die Franzosen warten nur auf so etwas, denn die Ansichten, die die Mainstream-Medien verbreiten, sind immer dieselben."

    Um die 30 000 Exemplare verkauft "casseurs de pub" jeden Monat. Von den Einnahmen werden vier feste und mehrere freie Mitarbeiter bezahlt, sagt Publikationsleiter Vincent Cheynet:

    "Und dann haben wir Autoren, die unentgeltlich mitarbeiten. Zum Beispiel Jacques Testard [3], der berühmte französische Wissenschaftler, der 'Vater' des ersten 'Retortenbabys'. Der schreibt regelmäßig eine Chronik für uns. Außerdem haben wir eine ganze Reihe Helfer, die sich für die Sache engagieren. Die kommen zum Beispiel einmal im Monat hier in die Redaktion, um die Abo-Exemplare einzutüten. Das ist jedesmal ein Highlight: man tauscht sich aus, man freut sich, andere Wachstumsverweigerer zu treffen."

    Wachstumsverweigerung - ein weites Feld. "La décroissance" steht für einen ganzen Gesellschaftsentwurf, der sich auf den ersten Blick in eine Reihe "Neins" übersetzen lässt: Nein zum Wirtschaftswachstum um seiner selbst willen, Nein zur Vergeudung, Nein zur Maßlosigkeit dessen, was ein durchschnittlicher Europäer der Erde abverlangt - sprich: nein zum überproportionalen ökologischen Fußabdruck, Nein zum Konsumwahn. Noch einmal Vincent Cheynet:

    "Jeden Monat haben wir die Rubrik 'Der Ramsch, den wir diesen Monat nicht kaufen'. Heute sind ja alle Magazine voll von Kauftipps. Und wir machen das Gegenteil. Dabei versuchen wir, so oft wie möglich den Lesern das Wort zu geben. Gerade diese 'Anti-Kauf-Tipps' schicken uns oft die Leser zu - und wir machen uns eine Freude daraus, ihre Prosa zu veröffentlichen."

    Mit viel Humor nimmt "La décroissance" auch Greenwasher, also falsche Umweltschützer aller Art, auseinander, bis hin zu jenem französischen People-Magazin, das mit 600 Litern roter Farbe sein Logo auf Grönlands Eis schreibt - angeblich um sich für den Klimaschutz einzusetzen. Vincent Cheynet:

    "Außerdem haben wir die Rubrik 'Der Öko-Heuchler des Monats'. Das sind oft reiche, berühmte Leute, Fernsehstars, die die Umwelt total verschmutzen, die jedoch den einfachen Leuten Umweltlektionen erteilen."

    Viel Ironie also, aber auch gründlich recherchierte Dossiers zu politischen und Umweltthemen - und Denkansätze für eine neue Gesellschaft im Sinne der "Décroissance": universelles Basiseinkommen, radikale Arbeitszeitverkürzung, Relokalisierung der Wirtschaft. Das Magazin erinnert an frühe Vordenker wie Ivan Illich [4] und André Gorz [5] und gibt den heutigen Verfechtern das Wort: Wirtschaftswissenschaftlern, Politologen, Philosophen. Und einfachen Leuten, die schon mal anfangen, neue Ideen im eigenen Wohnzimmer umzusetzen: Schluss mit TV und Junkfood, neue Träume statt dem von Rolex und Jet Set. Es sind bevorzugt Zeitgenossen, die mitten in der Gesellschaft stehen. "Auszusteigen" sollte man sich in der heutigen Lage nicht mehr leisten, findet jedenfalls Sophie Divry:

    "Wenn ein Sarkozy mit 37 Millionen Stimmen gewählt wird - und das mit einem Programm, dessen Inhalt ist: Ich gebe euch Geld, ich liebe Geld, ich repräsentiere das Geld - da reagieren natürlich manche Ökos damit, dass sie aufs Land ziehen, ihre kleine Kommune gründen und sagen: Meine Zeitgenossen können mir egal sein, die interessieren sich ja nur für ihr Auto und für ihr Einfamilienhaus. Aber wir finden: So kann's auch nicht gehen! Wir haben ein gemeinsames Schicksal. Da sitzen sie auf dem Land und essen ihr Biogemüse und eines Tages führt eine Autobahn direkt an ihrem Garten vorbei. Oder nebenan explodiert ein Atomkraftwerk und da stellen Sie fest: Ja - ich lebe in der Welt, die mich umgibt."




    Das Versprechen vom unbegrenzten Wachstum ist nicht haltbar und beschleunigt die globale Krise



    Wachstum, Wachstumskritik, Eurokrise - Unbegrenztes Wachstum zerstört begrenzte Systeme

    Wachstum und Wachstumskritik - Unbegrenztes Wachstum zerstört begrenzte Systeme
    Information, Hintergrundinfo, Ausstellung, Material, Vortrag, Hausarbeit, Diplomarbeit, Aufsatz, Schularbeit, Referat...









    Eurokrise, Wirtschaftskrise & Nachhaltigkeit: Ein Debatten-Beitrag aus der Umweltbewegung



    Die sich zuspitzende Eurokrise ist auch das beherrschende Thema im Jahr 2013
    Die Berichterstattung pendelt zwischen Verharmlosung und Panikmache, und die Sorgen der Menschen nehmen zu. Die gesellschaftliche Debatte um Krisenursachen und Lösungsansätze wird (zumeist von den Verursachern der Krise) intensiv geführt, nur die Ökologiebewegung meldet sich nicht zu Wort.
    Das sollte sich ändern meint BUND-Geschäftsführer Axel Mayer.

    Mit Staatsschuldenkrise im Euroraum
    wird die massive Verschuldungskrise einiger Mitgliedstaaten der Eurozone (Griechenland, Spanien, Italien, Irland...) bezeichnet. Doch nicht nur der Euroraum ist Schulden- und Krisenland.
    Die USA stehen sozial und wirtschaftlich noch viel schlechter da als der Euroraum, auch wenn der Wirtschaftskrieg der amerikanischen Ratingagenturen gegen Europa ein anderes Bild vorgaukelt. Die USA waren zu Beginn des Jahres 2012 mit unglaublichen 15.033.867.390.294 Dollar verschuldet.

    Über Wege aus der Krise wird intensiv diskutiert.
    • Liberale und konservative Parteien setzen auf Deregulierung, Sozialabbau und Verlängerung der Lebensarbeitszeit.
    • Noch mehr Geld soll in die Rettung von maroden, nicht zu kontrollierenden Banken investiert werden.
    • Mehr soziale Gerechtigkeit und vor allem mehr Steuergerechtigkeit sind ein wichtiger und richtiger Ansatz von linken und grünen Parteien, um die Krise und das Auseinanderdriften der Gesellschaft zu verhindern.
    • Mehr Wachstum soll die Probleme lösen, sagt das Parteienspektrum von links bis rechts, und auch den GRÜNEN fällt nichts besseres ein.


    Eine der Ursachen der Krise
    war gerade das auf Schulden gebaute, teilweise zerstörerische Wachstum der letzten Jahrzehnte. Die gigantische Immobilienblase in Spanien ist dafür das beste Beispiel. Die spanische Baublase gründete in den Erwartungen der Investoren und Käufer, die Immobilienpreise würden ständig wachsen und steigen. Die Banken förderten dieses krebsartige Wachstum (das auch Spaniens Küsten zerstörte), indem sie immer weitere Kredite vergaben. In der Wachstumsphase wurde (und wird!) Kritik generell ignoriert. Mit ihrer Kreditpolitik halfen die spanischen Banken mit, die Immobilienblase aufzublähen, bis das System zusammen brach. Eine ähnliche Immobilienblase hat vor Jahrzehnten die japanische Krise ausgelöst. Doch beide Blasen sind nur Bläschen in einer globalen Endphase exponentiellen Wachstums.

    Und zukünftig soll mehr Wachstum die europäischen Probleme lösen?
    Bei einem anhaltenden Wachstum von 3% verdoppelt sich das Bruttosozialprodukt alle 23 Jahre, bei 5% sogar bereits alle 14 Jahre... Wie soll das dauerhaft gehen?(Diese Kritik ist keine Ideologie, sondern schlichte Mathematik)
    Neue Straßen, Autobahnen, Flugplätze, geplante Obsoleszenz, der Rummelplatz Nürburgring, teure, schlecht gebaute und extrem kurzlebige staatliche Bauten wie die Pinakothek der Moderne in München und die Universitätsbibliothek Freiburg als Lösung aller Probleme? Haben wir nicht jahrzehntelang mit europäischen Geldern Südeuropa mit einem unsinnig überdimensionierten Straßennetz überzogen? So sahen und sehen die Konjunkturprogramme häufig aus, und leider haben auch manche linken Beton-Politiker immer noch diesen rückwärtsgewandten Fortschrittsglauben. Dass neue Straßen, Flugplätze und staatliche Protzbauten dann auch von Schuldenstaaten mit hohen Kosten unterhalten, gepflegt und repariert werden müssen, wird von den Konjunkturprogrammpolitikern gerne übersehen.

    Konjunkturprogramm Abwrackprämie?
    Ein klassisches Beispiel für zerstörerische Konjunkturprogramme war die „Richtlinie zur Förderung des Absatzes von Personenkraftwagen" im Jahr 2009. Wer sein über 10 Jahre altes Auto verschrottet, bekam bei gleichzeitiger Anschaffung eines Neuwagens eine so genannte Umweltprämie von 2500 Euro. Hans Magnus Enzensberger gab der „Umweltprämie“ den richtigen Namen. Er schrieb: „Die Abwrackprämie ist eine Belohnung für die Vernichtung von Gebrauchsgegenständen; ihr Besitzer empfängt diese Prämie, die er als Steuerzahler entrichtet.“ Die Abwrackprämie war tatsächlich auch eine Umwelt- und Wertzerstörungsprämie, und der Begriff “Umweltprämie” war orwellsches Neusprech.

    Jetzt wird gesagt,
    die Griechen, Italiener und der Rest der Welt sollten so arbeiten und produzieren wie die Deutschen, und die ökonomischen Probleme Europas wären gelöst. Doch trotz Wirtschaftswachstum und hoher Produktivität wächst in Deutschland der staatliche Schuldenberg auch im Jahr 2012 weiter. Die deutsche Staatsverschuldung lag im August 2012 bei 2.102.726.757.072 € (2103 Milliarden). Nicht einmal Deutschland ist in der Lage, "in guten Zeiten" (in denen der private Reichtum wächst) den Schuldenberg abzutragen. Wenn alle Länder nach deutschem Vorbild Exportländer werden, brauchen wir tatsächlich Kolonien auf dem Mars, denn irgendwo müssen die Produkte schließlich hin...

    Deutschland hat im Jahr 2012 noch eine Sondersituation
    Europa ist auch darum in der Krise, weil wir alle gerne 30 Euro in der Stunde verdienen und gleichzeitig liebend gerne Produkte kaufen, die in China und Indien unter Sklavenhalterbedingungen für einen Stundenlohn von 50 Cent produziert wurden. Gier ist leider kein Privileg der Reichen, auch wenn die Gier der Reichen zerstörerischer ist... Südeuropa ist auf dem globalen Markt schon lange nicht mehr wettbewerbsfähig, und die hochwertigen Maschinen und Produkte, die Deutschland noch exportieren kann, werden in wenigen Jahren auch in Asien billiger hergestellt als bei uns. Einen gesättigten Markt mit immer neuen, kurzlebigeren und immer überflüssigeren Produkten zu überschwemmen, ist keine dauerhafte Problemlösung. In einen neoliberalen Deregulierungs- und Lohnwettkampf mit Asien einzusteigen, würde Revolten auslösen und wäre selbstmörderisch.

    Der zunehmende Niedriglohnsektor
    in Deutschland führt bereits jetzt zu sozialer Verelendung, und menschenwürdige Renten werden die Niedriglöhner nie erhalten. Soziale Gerechtigkeit liegt auch im Interesse der noch verbliebenen Mittelschicht, denn ansonsten wird alles, was noch ein wenig Geld hat, zukünftig in bewachten Ghettos wohnen und Angst haben, was der Lebensqualität nicht unbedingt dient.

    Wenn tatsächlich "der Rest Europas und die ganze Welt"
    so leben und produzieren würde wie 2/3 der Deutschen, dann wären die globalen Rohstoffreserven in wenigen Jahren erschöpft, und wer sollte die ganzen Produkte eigentlich kaufen und konsumieren? Das Versprechen vom unbegrenzten Wachstum, in dem die Gier immer schneller wächst als die Menge der produzierten Produkte, ist eine Illusion und einer der zentralen, nicht diskutierten Gründe für die global wachsende Krise.

    Auch in den aktuellen Finanzkrisen dürfen wir nicht vergessen,
    dass hundertfünfzig Jahre Industrialisierung dazu geführt haben, dass die in vielen Millionen Jahren geschaffenen Energievorräte und Rohstoffreserven der Welt zur Neige gehen. Das menschengemachte Artensterben und der Klimawandel nehmen zu und fast eine Milliarde Menschen hungern. Wir erleben und erleiden die beginnenden multiplen Krisen eines nicht nachhaltigen Raubbausystems. Die nachfolgenden Generationen werden unser Zeitalter - mit Überfluss und Hunger - eine Zeit des Raubbaus und der Barbarei nennen. Überkonsum, geplante Obsoleszenz, staatliche Protzbauten, neue Straßen und Flugplätze machen die Menschen nicht glücklicher.

    Es ist erschreckend,
    dass die Umweltbewegung die aktuellen Krisen nicht offensiver als Krisen eines generell falschen, nicht nachhaltigen, unökologischen Wirtschaftens aufzeigt und in der aktuellen Debatte still am Rande steht. Zwischen neoliberalen Deregulierungsphantasien und falschen Wachstumsträumen müssen wir einen dritten Weg globaler Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit aufzeigen unter Berücksichtigung der Menschenrechte , wie er beispielsweise im Buch "Zukunftsfähiges Deutschland" beschrieben ist.

    • Eine konsequente, schnelle Energiewende wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung, der auch Arbeitsplätze schafft
    • Schuldenabbau, ein gerechteres Steuersystem und Schließung der Steuerschlupflöcher sind unabdingbar
    • Eine Neuordnung der Finanzmärkte und eine Finanztransaktionssteuer sind dringend erforderlich
    • Nachhaltigkeit geht nur mit sozialer Gerechtigkeit
    • Die weniger werdende Lohnarbeit (regional und global) gerechter zu verteilen ist unverzichtbar
    • Gute, sinnvolle, langlebige, reparaturfähige Produkte in Europa herzustellen und diese möglichst lange zu nutzen wäre ein richtiger Ansatz.
    • Das Buch "Zukunftsfähiges Deutschland" und die Toblacher Thesen zeigen Wege aus der Misere.


    Wenn in Europa die Menschen gegeneinander ausgespielt werden,
    um von den Ursachen und Verursachern der Krise abzulenken, wenn es heißt "Deutschland gegen Griechenland" und "Süden gegen Norden", dann muss die Umweltbewegung aufstehen und zeigen, dass sie Europa mit erkämpft hat und für Europa steht. Nicht für das Europa der Konzerne, Banken und Bürokraten, sondern für ein Europa der Menschen und der echten Nachhaltigkeit.

    Die Hintergründe der aktuellen Probleme sind Staatsverschuldung,
    Habgier, Banken- und Konzernmacht, Staatsgläubigkeit, Bürokratie, Deregulierung der Finanzmärkte und immer neue Finanzkonstrukte, Überkonsum, Wachstumswahn, soziales Unrecht (regional und global), Energie- Rohstoff- und Arbeitszeitverschwendung. Wir leben in einem System, das nur funktioniert wenn es wächst und sich damit zwangsläufig selbst zerstört. Es ist an der Zeit, dass sich die Umweltbewegung in die aktuelle Krisen-Debatte einmischt.

    Ein persönlicher Meinungsbeitrag von Axel Mayer, BUND Geschäftsführer (Freiburg), Kreisrat (Emmendingen), Vizepräsident TRAS (Basel)



    Hier könnt Ihr ein Interview von Axel in Radio Dreyeckland zu diesem Thema hören



    Der Club of Rome beschreibt die Folgen von unbegrenztem Wachstum


    Der vom Club of Rome im Mai 2012 veröffentlichte Report "2052" beschreibt die Folgen von westlichem Überkonsum, Verschwendungswirtschaft und unbegrenztem Wachstum:
    „Die Menschheit hat die Ressourcen der Erde ausgereizt und wir werden in einigen Fällen schon vor 2052 einen örtlichen Kollaps erleben. Der Klimawandel wird dem Bericht zufolge sogar noch drastisch zunehmen: Die Treibhausgasemissionen werden erst 2030 ihren Höhepunkt erreicht haben. Das sei zu spät, um den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen, wie es sich viele Staaten vorgenommen haben, sagte Randers. "Wir stoßen jedes Jahr zweimal so viel Treibhausgas aus wie die Wälder und Meere der Erde absorbieren können."
    "Der Meeresspiegel wird um 0,5 Meter höher sein, das Arktiseis im Sommer verschwinden und das neue Wetter wird Landwirte und Urlauber treffen", so Randers. Bis 2080 werde sich die Temperatur um 2,8 Grad erhöhen, was einen sich selbst verstärkenden Klimawandel auslösen könne.“


    Wachstumsbeschleunigungsgesetz


  • Wachstumsbeschleunigungsgesetz
  • Schuldenwachstumsbeschleunigungsgesetz
  • Genkartoffelwachstumsbeschleunigungsgesetz
  • Atommüllwachstumsbeschleunigungsgesetz
  • Straßenundflugverkehrwachstumsbeschleunigungsgesetz
  • Klimawandelwachstumsbeschleunigungsgesetz
  • Abstandzwischenarmundreichwachstumsbeschleunigungsgesetz
    Axel Mayer












  • "Die Wahrheit", Warnungen & Hinweise:
    • 1) Diese regionalen BUND-Internetseiten sind "altmodisch-textorientiert" und manchmal lang. Wir bieten keine modischen Infohäppchen, sondern wenden uns an die kleiner werdende Minderheit, die noch in der Lage ist längere Texte zu lesen und zu erfassen.
    • 2) Wenn Sie hier "Die Wahrheit" suchen, werden Sie sie nicht finden. Es gibt sie nicht, "Die Wahrheit", sondern immer nur Annäherungen daran, Wahrheitsfragmente. Es wird Ihnen nichts übrigbleiben, als sich mit den "anderen Wahrheiten" auseinander zu setzen, um zu einer eigenen Meinung zu kommen. Verlassen Sie auch einmal den engen "Echoraum" der eigenen Meinung im Internet. Misstrauen Sie Wahrheitsverkündern! Haben Sie Mut, Ihren eigenen Verstand zu gebrauchen. Es gibt in diesem Land tatsächlich auch noch einige kluge, zumeist differenzierende Medien.
    • 3) Im Zweifel ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.










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    Dieser Artikel wurde 38024 mal gelesen und am 5.12.2022 zuletzt geändert.